Definition
Der Begriff Hardware umfasst alle Bestandteile eines EDV-Systems, die im Gegensatz zur Software materiell sind und nicht auch in digitaler Form bestehen. Bei Computern wird von der Festplatte sowie den eingebauten Laufwerken von „Hardware“ gesprochen, also bei allen Komponenten, die „hart“ sind. Um Hardware zu definieren kann also der englische Begriff (engl. hard = dt. hart; engl. ware = dt. Ware) nahezu wörtlich genommen werden.
Zitat über Hardware aus dem Jahr 1949
Für die Zukunft sind Computer mit weniger als 1,5 Tonnen Gewicht vorstellbar.
Popular Mechanics, US-Technik-Magazin, 1949
Entwicklung
Die Entwicklung von Computerhardware beginnt bereits mit den ersten Rechenmaschinen und findet schließlich in der sogenannten „Von Neumann Architektur“ ihren eigentlichen Ursprung. Der ungarische Mathematiker hatte im Jahr 1945 einen Aufbau für einen Computer vorgestellt, der heute immer noch kaum an Aktualität eingebüßt hat. Sein Modell besteht aus vier Elementen: einem Steuerwerk, einem Rechenwerk, einem Speicherwerk und einem Eingabe- bzw. Ausgabewerk.
Im Grunde genommen war damit die Definition von Hardware erfolgt. Schon im Jahr 1947 ist „hardware“ für „physical components for a computer“ zum ersten Mal belegt. Im anglophonen Raum wurde und werden mit „hardware“ aber in erster Linie „Eisenwaren“ bezeichnet. Deshalb wird das Nomen meist ergänzt zu „computer hardware“ in Abgrenzung zu Produkten aus Eisen. Durch den technischen Fortschritt hat sich die Hardware für Computer enorm weiterentwickelt. Am Neumannschen Prinzip hat sich jedoch nichts geändert.
Entscheidende Entwicklungsschritte lassen sich für alle vier verschiedenen Ebenen beschreiben:
- Steuerung: Prozessoren sind heute nicht nur um ein Vielfaches kleiner als noch in den 1950er-Jahren, sondern sie sind zugleich viel schneller. Es arbeitet in der Regel nicht mehr nur in einem Prozessorkern, sondern es wirken gleich mehrere. Ein beeindruckendes Beispiel sind Smartphones, die heute mehr Rechenleistung verarbeiten können als ein handelsüblicher Desktop-PC in den 1990er-Jahren.
- Rechenwerk: Die Steigerung der Rechenleistung von Hardware in den letzten Jahrzehnten spiegelt sich im sogenannten „Moorschen Gesetz“, das voraussagt, dass sich die Zahl der Schaltungen in einem Prozessor pro Jahr verdoppeln wird. Berücksichtigt man die rasante Entwicklung der Rechenleistung der meisten Computer wird dieses Theorem immer wieder bestätigt. Die Hardware heutiger Supercomputer kann viele verschiedene Vorgänge auf einmal durchführen, wie aktuelle Supercomputer belegen, die mit 180.000.000 Transistoren pro Quadratzentimeter arbeiten.
- Speicherwerk: Konnten Computer zu Beginn nur wenige Daten sichern, existiert heute Hardware in Form von Server-Clustern die Daten in Terrabyte verarbeiten können. Selbst USB-Sticks können mehrere Gigabyte sichern. Die aktuelle Tendenz strebt dahin, ultraschnelle Flashspeicher weiterzuentwickeln.
- Ausgabewerk: Hier hat die Technik ebenfalls enorme Sprünge gemacht. Einer der weitesten Entwicklungsschritte auf diesem Gebiet ist der 3D-Druck.
- Eingabewerk: Während sich die QWERTZ-Tastatur in den letzten 100 Jahren nahezu nicht verändert hat, gibt es auf der Ebene der Eingabeart riesige Fortschritte. So lassen sich viele Computer heute mittels Gesten und per Sprache bedienen. Die entsprechende Hardware findet sich sogar in Smartphones.
Hardwarekomponenten
Hardware umfasst heute viele verschiedene Elemente, die hier nicht in erschöpfender Weise aufgezählt werden:
- Festplatten
- Computergehäuse, Lüfter oder auch Netzteile
- Motherboard bzw. Mainboard: die Hauptplatine des Rechners
- Prozessor
- Arbeitsspeicher (RAM)
- Laufwerke: DVD-Laufwerk, BluRay-Laufwerk, externe Speicher
- Ausgabegeräte wie Bildschirme, Beamer, Drucker
- Eingabegeräte wie Mouse, Tastatur, Joysticks
- Einlesegeräte wie Scanner oder Kameras.
SEO-Hardware
Durch SEO (Suchmaschinenoptimierung) hat sich mit der zunehmenden Weiterentwicklung der Hardware ebenfalls verändert. Durch die enorme Rechenleistung von Computern können z.B. überhaupt erst Programme wie Google Analytics oder andere Tools verwendet werden.
In Bezug auf die Optimierung von Webseiten spielen vor allem die Hardware-Voraussetzungen der User eine große Rolle. Heute ist z.B. die Art der Endgeräte viel differenzierter als noch zu Beginn der 2000er-Jahre. Damals erfolgte der Zugriff auf das Internet hauptsächlich über Desktop-PCs zuhause. Heute wird eine Vielzahl an Endgeräten mit unterschiedlicher Hardware verwendet, um ins Internet zu gehen. Darüber hinaus sind wir heute nicht mehr an ein stationäres Internet gebunden, sondern können mit Smartphones oder Tablet auch unterwegs surfen. Eine konkrete Folge dieser Hardwareentwicklung ist z.B. das Responsive Design, das sich an das jeweilige Ausgabegerät anpasst. Auch die Mobile-Optimierung ist eine direkte Folge aus den veränderten Hardware-Voraussetzungen der User. Auch die Webanalyse musste sich anpassen und ist heute in der Lage auch geräteübergreifendes Tracking zu nutzen.
Die aktuelle Hardwareentwicklung spielt u.a. auch eine Rolle bei der Webseitenbewertung durch Google-Algorithmen. So ist die Ladegeschwindigkeit einer Webseite mitunter ein Rankingkriterium, für das u.a. mit entsprechender Hardware wie schnelleren Servern optimiert werden kann.